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23. November. BAB 33 Paderborn Schloß Neuhaus.

In Fahrtrichtung Bielefeld hat sich am Mittwochmittag zwischen den Anschlussstellen Schloß-Neuhaus und Sennelager ein Unfall mit zwei beteiligten Sattelzügen ereignet. Infolgedessen kam ein Tanklastzug kurz vor der Brücke der Hermann-Löns-Straße nach rechts von der Fahrbahn ab und blieb in einem angrenzenden Feld liegen.

 
Paderborn-Schloß Neuhaus. Nach ersten Erkenntnissen vor Ort hatte gegen 13.15 Uhr ein Lkw-Fahrer aus Lettland seinen Sattelzug etwa 500 Meter nach dem Rastplatz Thunhof auf dem Standstreifen angehalten. Aus bislang nicht bekannter Ursache rammte dann ein vorbeifahrender Tanklastzug aus dem Kreis Coesfeld die Seite des stehenden Fahrzeugs und riss dabei unter anderem Reifen, Aufbauteile sowie die Aufliegerplane ab.
Der 47-jährige Fahrer des mit einem Abfallprodukt beladenen Tankzuges verlor daraufhin die Kontrolle über sein Fahrzeug, welches von der Fahrbahn abkam, die Schutzplanke niederwalzte und auf einem angrenzenden Feld in Höhe des Rupert-Zwickl-Hauses liegen blieb.
Der Fahrer wurde massiv in seiner völlig zertrümmerten Zugmaschine eingeklemmt. Die Fahrerkabine war tief in den weichen Ackerboden eingedrungen, auf dem gerade das Wintergetreide aufgegangen war. Der Mann war ansprechbar, hatte aber schwere Verletzungen erlitten. Für seinen Transport wurde der Rettungshubschrauber Christoph 13 aus Bielefeld angefordert, der auf der Autobahn landete.
Um 13.17 Uhr wurde die Feuerwehr Paderborn durch die Leitstelle des Kreises unter dem Stichwort "Lkw-Unfall, eingeklemmte Person" alarmiert. Neben den beruflichen Kräften der beiden Feuer- und Rettungswachen Nord und Süd wurden auch die Ehrenamtler der Einheit Schloß Neuhaus zu dem Einsatz gerufen. 
Mit hydraulischen Werkzeugen befreiten die Feuerwehrleute in aufwendiger Arbeit den eingeklemmten Lkw-Fahrer. Dabei wurde er ständig notärztlich versorgt, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Sebastian Winter. Der Fahrer der lettischen Zugmaschine kam mit leichten Blessuren in ein Krankenhaus. Wegen der zunächst unklaren Lage wurde auch der Leitende Notarzt Christian Riehl aus Paderborn alarmiert.
Für die Bergung des Gefahrguts wurde eine Spezialfirma beauftragt, die die Flüssigkeit aus dem Tankauflieger abpumpen wird. Da die Einsatzkräfte anhand einer Gefahrgut-Kennzeichnung zunächst von einer brennbaren Flüssigkeit und damit von Explosionsgefahr ausgehen mussten, wurde ein Bereich von rund 20 Metern um den Tankauflieger abgesperrt. Erst im späteren Einsatzverlauf stellte sich heraus, dass zumindest kein entzündlicher Stoff geladen war. Dennoch kann der Sattelzug erst nach dem Abpumpen mit einem Schwerlastkran wieder auf die Fahrbahn gehoben werden.

Warum der Fahrer des Tankzuges nach rechts von der Fahrbahn abkam und zunächst den anderen Sattelauflieger rammte, ist noch unklar. Die Autobahn 33 in Richtung Bielefeld wird vermutlich noch längere Zeit gesperrt bleiben. Der Verkehr staute sich zwischenzeitlich bis über die Anschlussstelle Elsen rund 10 Kilometer weit zurück. Der Verkehrsfunk empfiehlt die weiträumige Umfahrung. Eine Umleitung erfolgt ab Schloß Neuhaus und die hinter der Unfallstelle stehenden Fahrzeuge werden abgeleitet, heißt es von der Polizei. Laut deren Angaben werden die Bergungsarbeiten noch bis in die Abendstunden andauern.

 
Bericht: Ralph Meyer VdF